Das Schöne am heutigen Tag: die Sonne scheint, es ist Sommer. Das Doofe: die Sonne scheint, es ist Sommer, ich muss arbeiten.
Die Arbeit zeichnet sich weiterhin durch Chaos und keinen Plan hinsichtlich Inhalte, Aufgabenverteilung und Struktur aus. Desinteresse vom Textcoach, Schwatzhaftigkeit beim Textredakteur, der sich in redundanter Wiederholung verliert, eine schweigende Texterin, und der Textchef hat keine Zeit.
Ich habe lang und breit mit dem einen Konzepter diskutiert, welche Art von Teasern es gibt. Entweder bin ich zu blöd, mich auszudrücken (bestimmt nicht ;-) – oder er ist zu blöd, mich zu verstehe … MÄNNER. Dem Himmel sei Dank kam eine Konzepterin hinzu, die mich sofort verstand … FRAUEN. Danach war die Unsicherheitsphase auch beendet.
Mit dem Zimmerverhandeln hab ich kein Glück gehabt, ich habe die Option, als Untermieterin in die „WG“ zu ziehen oder nicht. Meinte der Client Director. Man habe das immer schon so gemacht, die Freelancer dort unterzubringen, bisher habe sich noch nie jemand beschwert … blablabla. Er verstand auch nicht, warum ich das blöd finde … DIREKTOREN (sind die, die früher Manager genannt wurden). Warum haben sie das nicht von Anfang gesagt? Und von sich aus? Und was hat das mit dem Tagessatz zu tun? Sollen sie doch Texter aus Hamburg nehmen.
Na, zur Not kann ich zu K+T ziehen, die wohnen etwas außerhalb von HH, mit Rad und S-Bahn brauche ich dann ne halbe Stunde, habe dafür aber ein Häuschen für mich allein mit Garten.
Nach einem netten Abendessen mit K. und einem laaaaaangen Spaziergang durch die Stadt inklusive großartigen Wolken, Regenbogen, Eis an der Alster, zauberhaften Gassen und wunderbaren Brücken (ich hab Touristin gespielt und überall geknipst) geht es mir wieder gut. Mein Ziel: das Textdurcheinander zu sortieren, einen Plan zu haben und Struktur reinzubringen, bevor A. zurück ist.
Warum war ich nochmal hergekommen – außer wegen des Geldes? Genau: Hamburg, die zweitschönste Stadt, will ich kennen lernen. Am Abend ein Kajak mieten, Ausstellungen angucken, an der Elbe schreiben, Besuch von meinem Liebsten.
Und zum Abschluss des Tages, kurz vor Mitternacht, kichern und lachen die Nachbarn von gegenüber im Garten. Mitten in Hamburg. Direkt neben der Reeperbahn. Det is schick, wa?
Eben.